Die neueste Fraktion für Warhammer 40.00 kann ab Samstag vorbestellt werden. Wir haben den dreifach erblindeten Propheten befragt, die passenden Opfer gegeben, die üblichen Eide abgelegt und sind durch ein wirr flackerndes Portal in das Warhammer-Design-Studio getreten, um dieser verdorbenen Legion nach immer neuen Reizen suchender Wahnsinniger die Haut abzuziehen.

Warhammer Community: Die Emperor’s Children sind die letzten der „Big Four“ der Legionen der Chaos Space Marines, die ihr eigenes Sortiment bekommen. Wie habt ihr dieses Stück des großen Flickenteppichs des Chaos designt?
Maxime: Wir wussten von Beginn an, dass wir uns auf die Emperor’s Children und nicht Slaanesh als Ganzes fokussieren wollten. Sie gehören zusammen, haben aber auch ihre Unterschiede. Das bedeutet, dass die Auswahl fast von Grund auf gestaltet werden musste: Wir hatten die ursprünglichen Sonanzmarines, die als Umbau-Bausätze für fraktionslose Chaos Space Marines weiterlebten, und wir hatten Lucius den Ewigen, aber nur wenige andere Miniaturen als Referenzmaterial.
Wir haben den Fokus schon früh im Prozess festgelegt und uns die Kernkonzepte und -themen angesehen: Exzess und kriegerische Fertigkeit sowie Charaktereigenschaften wie Stolz und Arroganz. Spezifische Dinge, die sie von anderen Häretiker-Astartes unterscheiden.
Filip: Es ging uns darum, zu diesen Ursprüngen zurückzukehren, eine Identität für die Emperor’s Children zu finden, die stets nach noch mehr Exzess streben und dabei über bloße körperliche Reize hinausgehen. Wir hatten zwar nicht viele Miniaturen, mit denen wir arbeiten konnten, aber jede Menge Ideen, die in Kunstwerken und den Herangehensweisen verschiedener Künstlerinnen und Künstler im Laufe der Jahre festgehalten wurden.
Die grundlegenden Bestandteile der Rüstung genau richtig zu gestalten war sehr wichtig. Sie musste elegant und auch detailliert sein, aber nicht überladen. Wir haben uns auf offene, glatte Flächen konzentriert, die weniger abgegrenzte Rüstungsplatten als übliche Servorüstungen haben.

Maxime: Es gibt eine besondere Herausforderung, die mit einer so einzigartigen Ästhetik wie der von Slaanesh einhergeht: Man läuft Gefahr, dass sie die Eigenheiten verlieren, die sie zu Chaos Space Marines machen.
Filip: Wir haben uns das bei jedem Entwicklungsschritt vor Augen geführt. Wenn man das verliert, sind es keine Emperor’s Children mehr.
Maxime: Wir wollten sichergehen, dass sie sowohl für diejenigen interessant sind, die gerne freihand malen als auch die, die einen einfachen Bemalprozess bevorzugen. Ich denke, die klassischen Chaos-Space-Marine-Eigenschaften und die modernen Designs tragen genau dazu bei.
WarCom: Die Emperor’s Children sind ein Zirkel arroganter Egozentriker. Wie habt ihr also ihre Befehlshaber designt und dabei ihre Ideale bewahrt?

Lucius der Ewige jetzt (links) und früher
Maxime: Ich bin an Lucius sehr vorsichtig herangetreten, da ich die alte Miniatur geliebt habe. Sie hatte einige Elemente, die ich beibehalten wollte, so wie ihre extreme Höhe. Er soll der beste Schwertkämpfer der Galaxis sein, also habe ich die Pose geändert und das Schwert in den Vordergrund gerückt. Sein Schwert ist die Klinge der Laer, was uns die Möglichkeit, ein einzigartiges Design zu entwickeln, beschert hat. Etwas, das einzigartig und fremdartig wirkt, mit einer verzierten Parierstange und einem übergroßen Korb.

Ich habe die Peitsche in die Komposition eingearbeitet. Ich wollte nicht, dass sie wie ein Tentakel aussieht, also habe ich gerissene Bänder als Vorlage genommen, um etwas zu erschaffen, das die bewegliche und elastische Stärke einer Peitsche hat.
Er hat auch eine kleine Schärpe, mit der er das Blut von seiner Klinge abwischen kann. Ein kleines erzählerisches Element: Auch wenn er völlig verdorben ist, pflegt er seine Waffe weiterhin voller Stolz.
Die gefangenen Seelen wirken so, als würden sie sich durch seine Rüstung hindurchpressen. Ich hatte riesigen Spaß dabei, sein Gesicht zu gestalten und ihn wirklich gefährlich aussehen zu lassen und so, als würde er das, was er tut, enorm genießen. Der Space Marine der Iron Hands auf dem Base wurde hinzugefügt, um auf die andauernde Animosität zwischen den beiden Legionen anzuspielen.
Fürst des Überschwangs
Filip: Die Pose, Silhouette und das Cape ergeben gemeinsam eine imposante Präsenz. Die echte Herausforderung war es, all die Waffen (Energiefaust, Energieschwert, Plasmapistole, Schrillpistole und Phönixenergiespeer) einzuarbeiten, ohne Abstriche machen zu müssen. Er ist etwas verzierter als der Rest , um die Miniaturen kohärent zu gestalten, aber dennoch seinen höheren Rang zu betonen. Er ist die einzige Miniatur mit Energiespeer, eine weitere Anspielung auf die Horus-Häresie.
Maxime: Er ist nicht nur ein absolut hervorragender Kämpfer, sondern auch Stratege und Befehlshaber. Das grenzt ihn von anderen Charaktermodellen ab, die alle eine bestimmte Spezialisierung haben. Das zeigt sich an seiner Ausrüstung, seiner Pose und seiner Rüstung. Anders als viele seiner Verbündeten ist er doch relativ großflächig von Rüstung bedeckt. Er ist wunderschön, aber auch düster, etwas ganz völlig einzigartiges für einen Chaoslord. Sein Symbol auf dem Rücken vervollständigt seinen Look und hat die gleiche Befestigung, wie auch das der Anführer der Infractoren und Tormentoren.
Fürst der Kakofonie


Maxime: Die Grundlage des Designs war der Schockverstärker des alten Champions der Sonanzmarines. Wir wollten ihn alle auf die nächste Stufe bringen und ein Charaktermodell daraus machen. Der ursprüngliche Schockverstärker sah aus wie der Auspuff einer Dämonenmaschine. Jetzt hat er aber seine ganz eigene Identität. Er hat eine gewisse Richtung, ist nach oben gekrümmt und hat Gargoyles an den Seiten, die wie Bass-Boxen oder Subwoofer wirken. So wirkt er wie eine Waffe mit einem bestimmten Zweck und obendrein sieht ein Teil davon aus wie die Pfeifen einer Orgel, die das Schallmotiv beibehalten.
Filip: Die Essenz der Miniatur wird auch von der Pose vermittelt. Er ist vorgebeugt und schwer gerüstet, was deinen Figuren etwas Abwechslung verleiht und zu den Sonanzmarines passt.
Maxime: Er steht sinnbildlich auch für die Eigenartigkeit von Schallwaffen. Er und seine Verbündeten bewegen sich eher langsam im Vergleich zum Rest der Emperor’s Children und sie sind wie eine Schallwand, die sich unaufhaltsam über das Schlachtfeld bewegt.
Den zweiten Teil unseres Interviews, in dem es um die Einheiten geht, kannst du später diese Woche lesen. Alles, was in diesem Artikel genannt wird, kann ab diesem Wochenende vorbestellt werden.